Kräuter gegen hartnäckigen Husten

Wenn die Erkältung schon fast überstanden ist, der Husten aber nicht weggehen will, einen schwächt und den Schlaf raubt, kann man sich mit Heilpflanzen auf natürliche Weise Linderung verschaffen.

Die westliche Kräuterheilkunde oder Phytotherapie teilt die Heilpflanzen, die bei Husten helfen, nach ihren Inhaltsstoffen ein.

Am stärksten schleimlösend sind Saponindrogen. Sie verändern die Membrandurchlässigkeit der Schleimhäute. Das führt zu einer erhöhten Schleimabsonderung bei festsitzendem Husten. Beispiele sind die Primelwurzel oder Efeublätter.

Aromatische Bitterstoffdrogen enthalten ätherische Öle, die den Schleim lösen. Gleichzeitig regen die Bitterstoffe die Säfteproduktion an, was ebenfalls dazu beiträgt, zähen Schleim zu verflüssigen. Hier ist der Thymian die beste Pflanze gegen Husten: Er wirkt krampflösend auf die Bronchien, fördert das Abhusten, wirkt keimhemmend (auf Bakterien und Viren) und schmerzstillend. (siehe: Heinz Schilcher: Leitfaden Phytotherapie).

Pflanzliche Fertigpräparate auf der Basis dieser Erkenntnisse für die Therapie von festsitzendem Husten oder Husten mit Auswurf enthalten meist eine Kombination von Thymian mit Efeublättern oder Primelwurzel. Solche Präparate empfiehlt auch Robert Fürst, Professor für Pharmazeutische Biologie an der Goethe-Universität, in seinem Ratgeber: „Pflanzliche Arzneimittel – was wirklich hilft“. Darin sind auch die Namen der Fertigpräparate, ihre Dosierung und Eignung für Kinder aufgeführt.

Schleimlösender Tee für die Bronchien

Die chinesische Medizin unterscheidet zwischen „wärmenden“ Pflanzen, die Kälte-Schleim vertreiben, und kühlenden Pflanzen zur Behandlung von Schleim-Hitze. Zur Unterscheidung dient die Farbe des Auswurfs (weißlich-klar = Kälte-Schleim; grün-gelblich = Hitze-Schleim) und an der Zunge (blass mit dickem weißen Belag = Kälte; roter Zungenkörper mit gelbem, öligen Belag = Schleim-Hitze).

Tee gegen Husten und Schleim

Thymian-Blätter, Fenchel-Samen, Ingwerwurzeln und Kalmuswurzel gehören zu den wärmenden Pflanzen. Sie sind eher zu Beginn einer Erkältung angezeigt. Wenn der Schleim schon eine gelblich-grüne Farbe angenommen hat, sollte man nicht mehr literweise Ingwertee trinken, sondern zu den kühlenden Schleimlösern übergehen: Beispiele sind Efeublätter und Primelwurzel. Sie können mit Thymian kombiniert werden, der zwar warm ist, aber wegen seiner keimhemmenden und schleimfördernden Eigenschaften trotzdem angezeigt ist. Hier können die erwähnten Fertigarzneien verwendet werden (z. B. Bronchipret oder Bronchicum).

Achtung: Thymian nicht gegen Reizhusten nehmen. Als Schleimlöser ist Thymian trocknend. Das verschlimmert den Hustenreiz.

Hustentee bei Reizhusten

Bei trockenem Reizhusten, der oft am Ende einer Erkältung auftritt und zwei bis drei Wochen anhalten kann, verwendet man Schleimstoffdrogen. Sie befeuchten und schützen die Schleimhäute und lösen auch Schleim. Beispiele sind Eibishwurzel, Malvenblätter und -blüten, Vogelmiere, Islandflechte, Königskerze, Spitzwegerich oder Lungenkraut.

Eine einfache Rezeptur für Reizhusten mit einem Rest Schleim im Rachen ist eine Mischung von Thymian (hier vor allem wegen seiner krampflösenden Wirkung) und Spitzwegerich  zu gleichen Teilen. Davon 3x täglich 1 gehäuften TL auf einem Becher kochendes Wasser geben. Etwa 3 Minuten ziehen lassen.

Will man nur die gereizten Schleimhäute befeuchten, empfiehlt sich ein Tee aus Eibischwurzel oder Malwenblüten. Damit sich die Schleimstoffe gut aus der Pflanze lösen, macht man einen Kaltansatz: 1 gehäuften TL auf 1/4 Liter Wasser geben und über Nacht stehen lassen. Morgens leicht anwärmen und trinken. (Tagesdosis für Malwenblätter: 5 g; für Eibischwurzel: 6 g)

Und hier noch ein Rezept, das den Körper befeuchtet, wenn er nach Fieber geschwächt ist oder die Schleimhäute in Rachen, Bronchein und Lunge nach überstandener Schleim-Hitze (z.B. Bronchitis) trocken und gereizt sind:

Gersten-Essenz mit Birnen- und Zitronensaft sowie Honig

Zutaten für 4 Tagesportionen:

120 g Vollkorngerste (alternativ Gersten-Graupen)

1,3 l Wasser

Saft und Schale einer unbehandelten Zitrone

2 – 4 EL Honig

½ – 1 l Birnensaft

Zubereitung:

Zitrone schälen und Schale in feine Streifen schneiden. Dann auspressen. Zitronensaft- und Schale zusammen mit der Rollgerste in 1,3 l Wasser (nach Geschmack mit kleinen Mengen frischem Ingwer, Kardamom oder Nelken) 30 Minuten köcheln. Abseihen und abkühlen lassen. Mit Honig und Birnensaft vermischen.

Tagesportion auf 3 bis 4 Portionen verteilen. 2 bis 4 Tage lang einnehmen.

Wirkung nach TCM: kühlt, nährt Säfte, stillt Durst, löst Verstopfung, befeuchtet Haut und Atemwege

Rezept aus: Ruth Rieckmann: Kraftsuppen und Essenzen. Heilen und Genießen mit den fünf Elementen.

Um den vom Winter erschöpften Körper zu stärken, empfehle ich außerdem mehrere Portionen Hühner- oder Rinderkraftbrühe oder die stärkende Suppe nach der Grippe.

Einen guten Start in den Frühling – es ist bald soweit!

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