Hildegard-Dinkel-Kekse

An den trüben Tagen im November finde ich es tröstlich, Hildegard-Dinkel-Kekse zu backen. Sie verbreiten nicht nur einen heimeligen Duft, sondern machen auch innerlich warm. Und Haferflocken-Plätzchen beruhigen.

Wie dieses Rezept in meine Sammlung gekommen ist, weiß ich nicht mehr. Es geht vermutlich auch nicht auf Hildegard von Bingen zurück, denn ihr wurde ja erst nachträglich die besondere Bevorzugung des Dinkels zugeschrieben (siehe Hildegard von Bingen und das Märchen vom Dinkel). Da allerdings Weizen in dem meisten Broten und Keksen überwiegt, finde ich es sinnvoll, in selbst gebackenen Keksen auf Dinkel auszuweichen.

Glutenunverträglichkeit ist übrigens kein Grund, Dinkel statt Weizen zu essen, denn Dinkel enthält mit 9,9 g Gluten pro 100 g mehr als der Weizen (7,7g/100g) (siehe: Souci, Fachmann, Kraut: Lebensmitteltabelle für die Praxis). Für Dinkel spricht, dass er Tryptophan enthält, aus dem der Körper Serotonin gewinnt. Und ein ausreichender Serotoninspiegel ist gut, um der Winterdepression vorzubeugen.

Das Rezept für Hildegard-Dinkel-Kekse schätze ich vor allem, weil es die energetisch wärmenden Gewürze Zimt, Nelke und Muskatnuss enthält. Die Kekse haben eine ähnlich wärmende Wirkung wie Yogi-Tee. Da sie halb mit Dinkel-Weißmehl und halb mit Dinkel-Vollkornmehl gebacken sind, schmecken sie und machen satt. (Bei mir tritt nach drei Keksen ein Sättigungsgefühl ein. Die Versuchung, mir damit den Bauch vollzuschlagen, ist relativ gering. Wegen des hohen Anteils an Muskatnuss sollte man ohnehin nicht zu viele Hildegard-Energie-Kekse essen.)

Was mir noch an den Hildegard-Dinkel-Keksen gefällt, ist, dass man sie relativ schnell herstellen kann, sobald der Teig einmal angesetzt ist. Die Kekse werden übrigens besser, wenn sie eine Zeit ruhen, weil dann die Gewürze „durchziehen“.

Rezept für Hildegard-Dinkel-Kekse

  • 150 g weiche Butter
  • 250 g Vollrohrzucker
  • 3 Eier
  • 1 Prise Salz
  • 30 g Gewürzmischung (für 100 g nimmt man 45 g Muskatnuss, 45 g Zimt und 10 g Nelken)
  • geriebene Schale einer Zitrone
  • je 200 g Dinkel-Weißmehl und -Vollkornmehl
  • 200 g gemahlene Mandeln
  • 1 TL Backpulver

Butter schaumig rühren. Vollrohrzucker, 2 1/2 Eier und 1 Prise Salz unterrühren (1/2 Ei behält man übrig, um die Kekse später damit zu bestreichen). Die Gewürzmischung und geriebene Zitronenschale zugeben. Dinkel-Weißmehl, Vollkornmehl und Backpulver mischen und auf den Teig sieben. Zum Schluss die Mandeln dazu geben und auf einer Arbeitsfläche mit den Händen zu einem glatten Teig verkneten.

Den Teig eine Nacht im Kühlschrank ruhen lassen. Wenn man keine Zeit oder Lust hat, ihn am nächsten Tag auszurollen und Plätzchen mit Formen auszustechen, kann man ihn auch einfach zu einer Rolle oder einem Barren formen. Am nächsten Tag schneidet man ihn dann in etwa 5 mm dicke Scheiben und legt diese auf ein Backbleck. Mit Ei bestreichen (ich füge meist noch etwas Sahne oder Milch dazu) und in den Ofen schieben.

Backen: 190 Grad, 2. Schiene von oben, ca. 12 Minuten.

Tipp zum Verzehr: Hildegard-Dinkel-Kekse schmecken wunderbar mit einem Ingwer-Zitronen-Tee, den man mit etwas Honig süßt.

Haferflocken-Plätzchen

Hafer hat eine lange Tradition in der westlichen Heilkunde. Im 1. Jh. n. Chr. erwähnte der griechische Arzt Pedanios Dioskurides Haferbrei als Mittel gegen Durchfall und Haferschleim als Hustenstiller. Heute weiß man, dass er eine hohe Konzentration an Vitamin B1, B6, Biotin, Zink, Eisen und Magnesium enthält. Neuere Forschung zeigt auch, dass die enthaltenen Ballaststoffe, insbesondere die Beta-Glucane, den Cholesterinspiegel reduzieren und bei der Therapie von Typ-II-Diabetes eine Rolle spielen. Der Blutzuckerspiegel steigt nach dem Verzehr von Hafer nicht so schnell an wie bei anderen Getreidesorten.

Die Erfahrungsheilkunde empfiehlt eine Hafertherapie außerdem bei Schlafstörungen oder stressbedingten funktionellen Herzbeschwerden. Für Menschen mit Glutenunverträglichkeit ist Hafer außerdem eine gute Alternative. (Mehr dazu in der Broschüre „Avena Sativa. Heilpflanze des Jahres 2017„.)

Zutaten für Haferflocken-Plätzchen

  • 125 g Butter
  • 125 g Zucker
  • 1 Ei (getrennt)
  • 250 g blütenzarte Haferflocken
  • 50 g gemahlene Mandeln
  • 1 TL Backpulver
  • etwas geriebene Zitronenschale
  • 1 Eigelb

Butter, Zucker und Eigelb schaumig rühren. Blütenzarte Haferflocken, Mandeln, Backpulver und abgeriebene Zitronenschale gut verrühren, zuletzt den Eischnee. Den Teig nicht zu dick ausrollen. Plätzchen ausstechen, auf ein gefettetes Backblech legen und mit Eigelb bestreichen.

Backen: Bei 190 Grad ca. 15 Minuten.

Bemerkung: Ich fand es nicht so leicht, den Teig auszurollen, weil er recht bröselig und klebrig war. Aber vielleicht hatte ich meine Mandeln nicht fein genug gemahlen und evtl. hilft es auch, den Teig vor dem Ausrolen in den Kühlschrank zu legen.

Übrigens: Bei diesen Plätzchen ist es ganz schwer, nach dem dritten aufzuhören.

Rezept aus: Aus Großmutters Backbuch (enthält noch viele andere Rezepte mit Haferflocken)

Eine leckere und fröhliche Adventszeit!

 
0 Kommentare

Hinterlasse einen Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert