Raucherentwöhnung mit Akupunktur

Meiner Erfahrung nach hilft Akupunktur gut über den körperlichen Entzug bei der Raucherentwöhnung hinweg. Langfristig hält derjenige am besten durch, der sich durch den Verzicht einen wichtigen Wunsch erfüllt.

Das wurde mir klar, als mir vor Kurzem ein Taxifahrer erzählte, wie er nach 35 Jahren mit dem Rauchen aufgehört hat. Zuerst versuchte er es mit Akupunktur. Das habe ihm auch geholfen, weniger zu rauchen. Aber wirklich aufgehört hat er erst, als er erfuhr, dass sein erstes Enkelkind unterwegs ist. Er hatte viele Jahre hart gearbeitet und seine eigenen Kinder nur wenig gesehen. Jetzt wollte er Zeit mit seinem Enkel verbringen, und in Gegenwart des Babies wollte er auf keinen Fall rauchen.

Eine pensionierte Lehrerin, die an einer Schule mit schwierigen Jugendlichen gearbeitet hatte, erzählte mir, sie hätte nach Jahren als starke Raucherin einen Ekel vor ihrer Sucht entwickelt. Es widerte sie an, dass sie unruhig wurde, wenn es bis zur nächsten Zigarette länger dauerte als die 45 Minuten einer Schulstunde. Sie konnte auch den Rauchgeruch in ihren Haaren und Kleidern nicht mehr ertragen.

Mein Sohn hat dagegen schon zweimal mit Rauchen aufgehört und wieder angefangen, weil Rauchen für ihn ein Stück Lebensqualität ist. So direkt sagt er es nicht, aber er zählt mir alle Lebenssituationen auf, in denen für ihn eine Zigarette dazu gehört; z.B., wenn er mit Freunden feiern geht. Nach einigen rauchfreien Wochen war er der Meinung, er habe sich so weit im Griff, dass er nur gelegentlich rauchen könne. Ich will nicht bestreiten, dass es Gelegenheitsraucher gibt, aber ich kenne keinen, der zuvor regelmäßiger Raucher war.

Wie funktioniert Akupunktur zur Raucherentwöhnung?

Bevor ich eine Akupunktur zur Raucherentwöhnung anfange, bitte ich die Patienten, über ihre Motivation gründlich nachzudenken und sich zu fragen, ob sie stärker ist als das Bedauern über den Verzicht. Radha Tambirajah, von der ich das Akupunktur-Schema zur Raucherentwöhnung übernommen habe, pflegt die Motivation ihrer Patienten über einen saftigen Preis für die Behandlung zu verstärken. So weit gehe ich nicht. Aber wenn ich merke, dass Patienten anfällig dafür sind, in die Fallen der liebgewordenen Gewohnheiten zu tappen, empfehle ich vor Beginn der Akupunktur eine Hypnosesitzung bei einer erfahrenen Ärztin. Meist genügt ein Termin, um solche Situationen mit Rückfallrisiko „umzuprogrammieren“.

12 Stunden vor der ersten Akupunktur darf nicht mehr geraucht werden. Die Behandlung findet früh am Morgen statt (am besten vor 8 Uhr), weil das nach der Organuhr die beste Zeit ist, die Lunge zu beeinflussen. In der Regel finden sechs Akupunktur-Termine in einem Zeitraum von zwei Wochen statt. Zusätzlich zur Körperakupunktur setzte ich Dauernadeln im Ohr. Sie stimulieren die Organe über Reflexzonen auch über die Akupunktursitzung hinaus. Das hilft, die Entzugserscheinungen auf der körperlichen und emotionalen Ebene zu lindern.

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Wer es sich noch überlegt, mit dem Rauchen aufzuhören, findet weitere Tipps und Hilfen auf der Seite des Deutschen Krebsforschungsinstituts: Schritte auf dem Weg zur Rauchfreiheit. Ich wünsche mir für das neue Jahr, dass ich möglichst viele Menschen auf diesem Weg unterstützen kann. Dafür stehe ich dann auch gern morgens früher auf.

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