Nutze die Energie der Wintersonnenwende

Morgen ist Wintersonnenwende. In der chinesischen Medizin ist es die Zeit des tiefsten Yin. Sie eignet sich besonders, um die Yin-Reserven aufzufüllen.

Was ist Yin?

Das Prinzip von Yin und Yang wird in der chinesischen Medizin verwendet, um Gegensätze zu beschreiben. Gleichzeitig ergänzen sich aber auch Yin und Yang und können nicht getrennt voneinander gedacht werden. Zum Yin gehören gehören zum Beispiel die Materie, die Nacht, der Mond, die Kälte, das Wasser, die Frau. Zum Yang die Energie, der Tag, die Sonne, die Wärme, das Feuer, der Mann. Im Winter dominiert das Yin über das Yang.

Die Energie der Jahreszeit

Gesund leben bedeutet in der chinesischen Medizin, sich in der Energie der Jahreszeit anzupassen. Der Winter ist die Zeit der Ruhe. In der Natur sieht man es deutlich: Die Bäume haben ihre Energie in die Wurzeln zurückgezogen, die Tiere gehen in die Winterruhe oder den Winterschlaf. Auch unsere Vorfahren, die weitgehend von Landwirtschaft lebten, hatten im Winter wenig zu tun. Da Kerzen teuer waren und sie mit dem Brennholz sparsam umgehen mussten, gingen sie im Winter auch früh schlafen.

Schlafen und Ruhen ist die beste Art, das Yin zu nähren. Noch tiefer in die Stille und Ruhe führt die Meditation zur Zeit der Wintersonnenwende. Sie ist wie das Eintauchen in ein tiefes Wasser. Nicht umsonst gehört der Winter zu Wandlungsphase Wasser. Im Winter stirbt das äußere Leben, aber tief in der Erde wartet schon der Keim für den neuen Anfang.

Wandlungsphase Wasser: Tod und neues Leben

Diese doppelte Bedeutung der Wandlungsphase Wasser merkt man auch an ihren Zuordnungen: zu ihr gehören die rechte und linke Niere, wegen ihrer Funktion in der chinesischen Medizin auch Feuerniere und Wasserniere genannt. Und das Wasser ist auch die einzige Wandlungsphase, der zwei Tiere zugeordnet sind: Die Schildkröte und die Schlange.

Das Untertauchen in Wasser und das Wiederauftauchen spielen auch in der Taufe eine Rolle. Ursprünglich wurde der ganze Menschen unter Wasser getaucht. Das Untertauchen symbolisiert den Tod des „alten Menschen“, um als „neuer Mensch in Christus“ wieder aufzutauchen.

Übrigens gibt es im europäischen Brauchtum auch die 12 Rauhnächte um den Jahreswechsel herum. In dieser Zeit gab es Rituale zur Abwehr böser Geister (Silvesterböller), Orakeln (Bleigießen), aber auch die Empfehlung, während dieser Zeit keine Wäsche zu waschen. Auch unsere Vorfahren scheinen die besondere Bedeutung des Wassers gekannt zu haben.

Das Yin mit Kräutern nähren

Da für die meisten Menschen heutzutage erst nach Weihnachten etwas mehr Ruhe einkehrt, schlage ich vor, das Yin wenigsten mit Kräutern und Nahrung zu stärken.

Yin stärkende Kräuter und Lebensmittel:

  • Schachtelhalm
  • Brennessel
  • Bohnenschalen
  • Leinsamen
  • Hopfen
  • Baldrian
  • Traubensilberkerze

Ich wünsche allen frohe Festtage, schöne Stunden mit Herzensmenschen und viel Zeit zum Ausruhen und Schlafen!

0 Kommentare

Hinterlasse einen Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert